☼ 04:36 | Wetter: bewölkt, max. 21°C | ✸ 23:37 |
Ankunft: 07:00 Uhr | | Abfahrt: 19:30 Uhr |
Heute Nacht wurde die Uhr eine Stunde vorgestellt und außerdem laufen wir den Seehafen von St. Petersburg Morskoy Façade (Морской фасад) - auch Marine Façade genannt, 30 Minuten früher an.
Hier legen alle größeren Kreuzfahrtschiffe an. So nach und nach trudeln dann auch weitere Kreuzfahrtschiffe ein.
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zuerst sehen wir die Eurodam einparken, dazu gesellen sich dann ... | |
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... die Costa Voyager ... | ...und die Empress von Pullmantur |
Für heute haben wir bei einem lokalen Tourveranstalter eine Tour durch St. Petersburg gebucht. Dabei hat uns Sergej sogar den Kontakt zu einem Ehepaar vom Niederhein vermittelt, mit denen wir unseren Plan, was wir sehen möchten, abgestimmt haben. Die Tourtickets dieser Anbieter gestatten es uns sich frei in St. Petersburg zu bewegen (mit einem Guide und Fahrer), ohne daß wir ein Visum brauchen. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern hat auch einige weitere Vorteile.
Also Bordkarte, Paß, Embarkation-Formular und Tourticket geschnappt, und ruckzuck sind wir durch den russischen Zoll. Gudrun und Werner kommen auch kurz danach. Unser Mini-Bus steht etwas versteckt neben dem Terminal, wo uns Sergej mit seinen Mitarbeitern Alexandra (Tourguide) und Andrey (Fahrer) erwartet. Nach Begleichung der Restsumme sind wir auch schon unterwegs.
Unser erster Fotostopp ist am Nordufer der Newa in der Nähe der "Letuchy Gollandets" einem rekonstruierten Dreimasters, in dem sich heute 3 schwimmende Restaurants befinden. Hier wo die Newa sich in die kleine und große Newa teilt, ist die Ostspitze (Strelka) der Wassiljewski-Insel, an deren Westende der Cruiseport liegt Man blickt über die Newa auf den Birschewaja Ploschad (Börsenplatz) mit Börse und den Rostra Säulen, die früher als Leuchttürme dienen sollten.
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Und auf der Südseite der Newa sieht man die Rückseite des Winterplalastes, in dem sich die Eremitage befindet, die spitze Nadel der Admiralität, und die goldene Kuppel der Isaakskathedrale.
Unser nächstes Ziel ist die Peter-und-Paul-Festung (Петропавловская крепость) auf der Haseninsel. Wir gehen über die Johannesbrücke zum Haupteingang, wobei uns Alexandra verspricht, uns auch einen Hasen zu zeigen. Und tatsächlich, links von der Brücke steht im Wasser auf einem Pfahl eine Hasenstatue. Hätten wir ohne ihren Hinweis sicher übersehen.
Die Festung ist nie militärisch zum Einsatz gekommen, sondern gleich nach ihrer Fertigstellung diente die Bastion der Festung als Gefängnis für Gegner des Zarenregimes und nach der Revolution von 1905 für politische Gefangene (u.a. der Bruder von Lenin und der Dichter Dostojewski). Während Alexandra uns Karten für die Peter-Paul-Kathedrale besorgt, können wir in Ruhe uns umschauen und Fotos machen. Auch dies ein Vorteil einer privaten kleinen Gruppe.
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Peter-Paul-Kathedrale (Петропавловский собор) |
Und schon zeigt sich weiterer ein Vorteil der kleinen Gruppe. Statt ans Ende der jetzt doch schon sehr langen Schlange, spricht Alexandra kurz mit einer Kollegin, und schon können wir uns direkt vor dem Eingang einfädeln.
In der Kathedrale sind alle Romanow-Zaren von Peter dem Großen bis hin zu Nikolaus II. beigesetzt, mit der Ausnahme Peters II., der in Moskau beigesetzt wurde. Dazu auch Verwandte der Zarenfamilie, z.B. Großfürsten.
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Alexandras Erklärungen in fast perfektem Deutsch sind sehr informativ und ausführlich, und so sehen und erfahren wir sehr viel mehr als bei unerem ersten Besuch in 2003 während unserer Flußkreuzfahrt. Auch für Fotos bleibt immer reichlich Zeit und Gelegenheit. In großer Gruppe muß man dagegen ja immer aufpassen nicht den Anschluß zu verlieren.
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![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4L0jnn3FKKTrl33jcHCyxb-Tc9QTOIWpKTk28EAGeDkiKBbszrUsIdaYlLJGzSKcZ94jos7R4wiW1Kk6YzuuK4d0hpYVIPHNYIySbZ2HAXvYbr1FTDRo-9vCYpf4K3N06eqDpfvXvXdU6Z9wUEVmC7R1KKhNUFreXdVfeAemW0U-TMY0hjazRofCwPOk/w640-h480/CIMG9754_ji.jpg)
Und dann schauen wir uns die Kathedrale auch von innen an (war 2003 wegen Restaurierungen nicht möglich). Alles was auf den ersten Blick aussieht wie gemalt, sind feinste Mosaikarbeiten auf 7000 m² Fläche. Man muß schon genau hinsehen, einfach beeindruckend.
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Bevor wir vom Anleger Moika 26 zu einer Bootstour starten, schauen wir uns noch ein bißchen auf dem Schloßplatz (russ. Дворцовая площадь)um.
Zur Newa-Seite hin steht der Winterpalast, die ehemalige Zarenresidenz, in dem sich die berühmte Eremitage befindet. Um von dieser Kunstsammlung und den prachtvollen Innenräumen auch nur einen kleinen Eindruck zu bekommen, reicht ein ganzer Tag nicht aus (2003 bei unserer Fluß-KF hatten wir die Gelegenheit dazu).
Gegenüber, Richtung Innenstadt wird der Palastplatz begrenzt von dem halbkreisförmigen Gebäude des Generalstabes.In der Mitte des Platzes steht die 47 m hohe Alexandersäule, die zu Ehren von Zar Alexander I. nach seinem Sieg gegen Napoleon errichtet wurde.
Mit ihrem Gewicht von 650 Tonnen gilt sie als größtes Denkmal der Welt, das ohne Verankerung, nur durch sein Eigengewicht stabil steht. An der Spitze befindet sich ein goldener Engel, der ein 6m langes Kreuz in der linken Hand trägt.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEip09fbd3nYPjsXXjKwR72oxZYzobQvuXFy3i0aDLlq0ag-Ca6URii_4VdPWtQbUi4nIcZKpAIjGPDHLN6XkNS4IbHTC52LYJ3EgA59GHQV0vTrTK0L-wepe1Ga32unudYjrAK6ofMd17rX2K6UKJ2diHV_qOXAR4BXwvwJ2grdYyT1h6Qjd-mi9bE_YLg/w640-h361/petersburg_collage_2.jpg)
Der Großteil der schönen Fassade des Winterpalastes war zur Renovierung eingerüstet, daher hier ein Bild von einem Innenhof, wo man das Aussehen der Fassade recht gut erkennen kann.
Diese Bootstour über Moika, Newa und Fontanka ist eine willkommende Unterbrechung. An unzähligen Palästen vorbei, unter einigen Brücken hindurch bietet uns diese Fahrt noch mal eine andere Perspektive auf die Sehenswürdigkeiten St. Petersburgs.
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Wir fahren dann zur Nikolaus-Marine-Kathedrale (russ.Николо-Богоявленский морской собор). Wo der Krjukow-Kanal und der Gribojedow-Kanal aufeinandertreffen, liegt sehr schön diese Kathedrale. Im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen St. Petersburg ist sie kein Museum, sondern eine in Funktion befindliche russ.-orthodoxe Kirche. Von außen ähnelt sie mit ihrer barocken Fassade mit den weißen Säulen und Kapitellen vor dem blauen Hintergrund dem Katharinen-Palast in Zarskoje Selo. Das Innere ist mit einer Vielzahl von Ikonen und Goldarbeiten ausgeschmückt, und - ungewöhnlich für eine Kirche, zweistöckig.
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In einem kleinen Shop in der Nähe haben wir die Möglichkeit ein Souvenir zu kaufen (müssen aber nicht). Es geht schnell, keine langen Schlangen (keine Busladung vor uns). Trotzdem rennt uns die Zeit etwas davon.
So fahren wir nur um die Isaakkathedrale herum. Für eine Innenbesichtigung reicht die Zeit leider nicht, und wir haben heute ja schon genug Kirchen von innen gesehen.
Vorbei am ehernen Reiter, geht es zur Metro, denn zumindest eine kurze Fahrt mit der St. Petersburger Metro darf nicht fehlen.
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Gut, ich bin ja schon mehrfach in St. Petersburg Metro gefahren, aber es ist immer wieder ein Erlebnis, die z.T. prachtvoll ausgeschmückten Stationen zu sehen.
Wir starten auf der Linie 5 an der tiefsten Station des gesamten Metronetzes Admiralteyskaja (Адмиралтейская), die 102 m unter der Erde liegt. Wir fahren unter beiden Armen der Newa hindurch bis zur Station Sportivnaya (Спортивная), wo es dann wieder über steile Rolltreppen nach oben geht.
Da diese auch noch dazu sehr schnell fahren, ist das nichts für meine Frau. Sie bleibt daher einfach bei Andrey im Bus.
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M5 - Eingang Admiralteyskaja, und dann runter - schier endlos u. ungewohnt schnell | |
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Zugang zu den Bahnsteigen | ...wieder hoch - M5 - Ausgang Sportivnaya |
Danach geht es zurück zum Schiff, wo wir uns - erschlagen von den vielen Eindrücken - erst mal ein paar Bierchen an der Poolbar genehmigen, bevor es dann zum Abendessen geht. Danach noch mal kurz an Deck um die Vorbeifahrt an Kronstadt und seinen alten Forts nicht zu verpassen.
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Port Kronstadt - bis 1966 militär. Sperrgebiet, im Hintergrund die Nikolai-Marinekathedrale | |
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Fort Kronshlot (Форт "Кроншлот") |
... weiter
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