Dienstag, 19. März 2024

So. 16.06.2013 -Kiel/Deutschland

☼ 04:45 bewölkt
Ankunft: 08:00 Uhr

Trotz der verspäteten Ausfahrt in Kopenhagen legen wir pünktlich in Kiel an. Nun ist diese Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen auch schon wieder zu Ende. Auschecken läuft schnell u. problemlos ab. Es geht dann auch gleich auf die Autobahn und ab nach Hause. Schnell weg hier, sonst checken wir womöglich gleich wieder ein.
Offensichtlich habe ich auch keinerlei Aufnahmen vom Einlaufen in Kiel gemacht. Sehr seltsam. aber ein paar grundsätzlich Anmerkungen zu MSC und dieser Fahrt möchte ich dann doch noch machen.

1. An mehreren Tagen waren die Lounges und Bars auf Deck 6 tagsüber praktisch nicht nutzbar, da dort die einzelnen Shops – auch noch durch zusätzliche Verkaufsstände verstärkt – eine Verkaufsshow abgehalten haben. Wie auf einem türkischen Basar. Ich habe nur gedacht. Hallo? Was ist denn jetzt los? Bin ich hier auf einer „Butterfahrt"?

2. Ich weiß, ich war auf einem italienischen Schiff, und in südlichen Ländern flimmert eigentlich immer in irgendeiner Ecke ein Fernsehschirm. Habe ich normalerweise auch kein Problem damit. Wenn in einer Bar eine Band aufspielt, lasse ich auch noch die beiden inneren Screens neben der Musikbühne mit MSC-Musica Werbung gelten. Wenn dann aber zusätzlich auf den beiden äußeren Screens noch ein Spielfilm auf Pro7 läuft, und in den Werbepausen Reklame für „Anti-Aging-Creme" oder „Hämorrhoiden-Salbe“ läuft, dann ist das für mich doch ein absolutes „No-Go“.

3. Gala-Abendessen: Warum bei einem Gala-Dinner das Essen sich in keiner Weise von dem an den anderen Tagen unterscheidet (außer das die Gäste Gala tragen, zumindest die meisten), bleibt mir ein Rätsel. 

Dagegen ist sowohl der Aufwand an Bekleidung beim Personal, Dekoration des Restaurants und Auswahl der Speisen beim Italienischen Abend einfach Spitze. Dazu ein mit Musik und Feuer serviertes Tiramisu, von dem alle schwärmten, dass es das Beste gewesen sei, dass sie je gegessen hätten. Das hätte alles zum Gala-Abendessen gepaßt.

Fazit: Es war eine interessante Route mit sehr schönen Ports auf einem top gepflegten Schiff. Das Schiff hat mir eigentlich ganz gut gefallen, Verpflegung und Service waren zufriedenstellend, Route und Ports sehr gut.

Kurz gesagt: Diese Fahrt macht mich nicht zum absoluten MSC-Fan, aber eine Wiederholung bei passender Route und einem akzeptablen Preis ist durchaus nicht ausgeschlossen.

 

Sa. 15.06.2013 - Kopenhagen/DK

☼ 04:26Wetter: überwiegend sonnig, max. 19°C ✸ 21:54
Ankunft: 09:00 Uhr
Abfahrt: 18:00 Uhr

Wir kommen pünktlich in Kopenhagen an, legen aber leider nicht an Langelinie an (wie erhofft), sondern wie geplant im Nordhavn. Kein Problem, darauf sind wir ja vorbereitet. Stadtplan geschnappt, und auf zur S-Bahn Station Nordhavn.>Abends hören wir von unseren Tischnachbarn, daß sich 2 HoHo-Bus-Unternehmen um den besten Standplatz gestritten haben, und es deshalb zu 30 Min. Verspätung kam.

Zum Glück haben wir damit nichts am Hut. Einfach Ticket mit der App gekauft, 3 Stationen bis Vesterport, und schon sind wir mitten im Zentrum. Am Rathaus und der zentralen Busstation vorbei sind wir nach ein paar Minuten schon auf der Stroget, der längsten Haupteinkaufsstraße Kopenhagens.

Natürlich schauen wir am Legoladen vorbei, wo es Bausätze gibt, die ich noch nie gesehen habe. Man bekommt bei Bedarf aber auch jeden Stein aus dem Programm einzeln zu kaufen, Wahnsinn!

Da Samstag ist, ist die Stroget sehr belebt und trubelig, ein Jungesellinen-Abschied (Braut im Brautkleid kutschiert Touristen in eine Fahrrad-Rikscha, ein FlashMob junger Däninnen, und auch paar Straßenkünstler unterhalten die Passanten (Beispiel siehe Bild).

Mit Hilfe des Stadplans schwenken wir von der Stroget ab Richtung Rundetårn (Runder Turm). Der kreisrunde Turm ist etwa 35 m hoch und man gelangt über eine 4m breite, spiralförmige Rampe, die sich in siebeneinhalb Drehungen um die Turmmitte hinaufschraubt, nach oben. Der Turm ist Volkssternwarte und Ausstellungsort und hat eine Aussichtsterrasse, von der aus man Kopenhagen überblicken kann.

Rundetårn mit kleinem Rebus-Rätsel an der Fassade
Blick Richtung ØresundbrückeBlick Richtung Hafen
Jetzt meldet sich ein kleines "Hüngerchen", also begeben wir uns zum Amagertorv mit dem Storchenbrunnen, wo wir vorhin zum Rundetårn abgebogen sind.
Und hier holen wir uns echte dänische Pølser am Stand von "Jeannettes Pølser", so mit allem drum und dran (Mayo, Ketchup, Senf, Zwiebeln, Gurken). Hmmh, die sind echt lecker!
So gestärkt bummeln wir über den Kongens Nytorf mit diesem schönen Jugendstil Pavillon, der als Café genutzt wird, Richtung Nyhavn
Café-Pavillon "La Torre", da läßt es sich aushalten
Und am Nyhavn brummt der Bär, scheinbar ist ganz Kopenhagen auf den Beinen. Vor lauter Menschen, vollen Lokalen und Rundfahrtbooten übersehen wir, daß die Ho-Ho-Boote ja gleich am Anfang des Hafenbeckens ablegen. Also wieder zurück.
Dabei stoßen wir auf diesen kleinen Eisladen im Souterrain. Das duftet bis auf die Straße raus. Kein Wunder, werden doch die Waffeln frisch gebacken und von Hand gedreht. Da können wir einfach nicht widerstehen.
Hmmh, jetzt sind wir zwar wieder da, wo wir eine Bootstour starten wollen, aber jetzt reichen unsere dänischen Kronen nicht mehr. Wir müssen daher etwas warten, bis die Kassiererin unseren Euro-Schein wechseln kann.

Da wir nun doch einiges an Zeit verloren haben, entschließen wir uns, den Stopp bei der Vor Frelsers Kirke mit ihrem korkenzieherförmigen Turm ausfallen zu lassen und nur eine komplette Runde mit dem Hop On Boot zu fahren.( Kosten: 15-€).
Wer nur eine Rundfahrt (ca. 1 Std.) sucht -ohne Hop On/Hop Off- sollte mit den Blauen Netto-Booten fahren (Kosten nur 6,- Euro).
Wir wollen jedoch an "De Lille Havfru" (kleine Meerjungfrau) aussteigen, um von dort zum Hafen zurückzugehen. Bei dem Boot, das wir dann erwischen, werden daraus 1,5 Runden, da es zuerst die Nordroute befährt, wir wollen aber auch die Südroute sehen.

Fahrstrecke also: Nyhavn - Neue Oper - Sixtus Battery - Meerjungfrau - Langelinie - Trekroner Fort - Copenhagen Beach Club - Gefion Fountain - Nyhavn - Christianshavn Torv - Black Diamond- Hafenschwimmbad - Fisktorvet - Hotel Marriott- - Gammel Strand und wieder Nyhavn). Nächste Runde, diesmal steigen wir aber an der Merjungfrau aus und gehen von dort zurück zum Hafen.

"Den Kongelige Opera"welcher Schelm war denn da am Werk?
Azamara QuestCrystal Serenity
Ozeania MarinaMSC Musica & Costa Luminosa

Hochbetrieb in Kopenhagen, und auch die dänische Königin ist wohl anwesend, zumindest ihre königliche Yacht "Dannebrog" liegt im Hafen.

Im Christianshavns Kanal"Vor Frelsers Kirke", da möcht ich mal hoch (beim nächsten Mal).

Richtige Entscheidung, keine Busladungen mit Touristen, und wir haben sie ganz für uns alleine. Von hier aus gehen wir zu Fuß bis in den Nordhavn. Nach den 2,5 km sind wir dann aber auch geschafft für heute.
Und dann zieht es sich zu, es fängt an zu regnen. Wir legen zwar pünktlich in Kopenhagen ab, aber nach wenigen Metern stoppt das Schiff und es vergeht eine geraume Zeit, bevor wir endlich, lange hinter der Costa Luminosa unsere Fahrt Richtung Kiel fortsetzen.
Grund: enge Ausfahrt um die Ecke bei einer heraufgezogenen Starkwindfront mit Regen. Und wie wir jetzt ja wissen, hatte sich kurz vorher in Kiel die MSC Poesia vom Pier losgerissen und trieb quer in der Förde. Lob für unseren Kapitän.
Obwohl es inzwischen wieder etwas abgeflaut hat und die Sonne schon wieder rauskommt, braucht der Hafenlotse doch einige Zeit, um wieder auf sein Boot zu kommen.

Was hatten wir für ein Dusel mit dem schönen Wetter heute.

Distanz bis Kiel/D : 162 sm



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Sonntag, 17. März 2024

Fr. 14.06.2013 - 2. Seetag

☼ 03:48 max. +15°C, regnerisch
✸ 21:46

Distanz bis Kopenhagen/DK : 699 sm


Was sich gestern Abend bei der Ausfahrt aus St. Petersburg bereits angedeutet hatte, scheint sich heute zu bewahrheiten. Der 2. Seetag wird regnerisch und die Wettervorhersage auf dem Tagesprogramm ist völlig daneben. Daher ist Zeit schon mal ein kleines Resumee zu ziehen und einigige Bemerkungen zu dieser Kreuzfahrt, dem Schiff und MSC Cruises zu machen.


MSC Musica:

Das Schiff macht - obwohl bereits 2006 gebaut – sowohl innen als auch von außen einen sauberen, sehr gepflegten Eindruck (anders als die in Kiel daneben liegende Mein Schiff 1 von außen)
Fleckige oder abgenutzte Teppichböden, abgestoßene Möbelkanten, Rostansätze o.ä. haben wir nicht entdecken können. Lediglich die Kunststoffabdeckungen der Ablaufrinne vor der Balkontür könnten mal ausgetauscht werden. Die Farbgestaltung der Innenräume ist dezent und sehr harmonisch und man bekommt eigentlich nirgendwo „Augenkrebs“.

Ein-/Auschecken/von Bord gehen:
Wie schon beschrieben, schneller, reibungsloser Checkin, ebenso verläuft das Auschecken: Versammlung um 08:30 im Theater, und um 08:40 wird unsere Gruppe (Rot 3) zum Ausgang geleitet. Das Gepäck ist im Terminal ebenfalls in kleine, farblich und mit Nummern gekennzeichnete Gruppen sortiert, schnell gefunden, und so haben wir das Terminal schon vor 09:00 Uhr verlassen.
Auch in den einzelnen Ports war es uns jeweils möglich, das Schiff innerhalb von 30 Minuten nach dem Anlegen zu verlassen.Alles läuft ruhig, wohlorganisiert in geordneten Bahnen ohne allzu große Wartezeiten ab.

Restaurants:
Die einzelnen Restaurants haben unterschiedliche Öffnungszeiten. Generell kann man von 06:00 – 02:30 Uhr essen, Kaffee, Tee, Wasser, Eiswürfel sind rund um die Uhr erhältlich. Es gibt außerdem von 21:00-24:00 Uhr einen Pizza-Lieferservice auf die Kabine (7,-€ incl. 1 Getränk).
Gefrühstückt haben wir nur in der Cafeteria, Mittagessen ebenso, Abendessen dagegen im Restaurant L’Oleandro (1. Tischzeit um 18:00 Uhr).

Frühstück: Die Auswahl sieht auf den ersten Blick sehr reichhaltig aus, aber es wiederholen sich viele Stationen. Der Kaffee schmeckt nur dann, wenn man ihn aus dem Automaten bekommt. Wenn dieser jedoch „under maintenance“ ist, was leider mehrfach vorkommt, wird der Kaffee aus einem großen Vorratsbehälter gezapft, dann ist er wesentlich schlechter.
Anmerkung: Kaffee wird nun mal in großen Mengen gekocht – anders als Erbsensuppe - nicht unbedingt schmackhafter.
Wenn eine Station mit leckeren Würsten und Schinken dekoriert ist, dann erwarte ich diese dort auch, und nicht nur ein mageres Käseangebot, und ein eher mäßiges Angebot an Aufschnitt, wie ich es in jedem preiswerten Hotel serviert bekomme.
Fazit: Das Frühstücksangebot ist qualitativ und quantitativ nur Durchschnitt und kann mit dem von z.B. AIDA nicht mithalten.

Mittagessen: Das Mittagessen ist bei den wenigen Malen, wo wir es genossen haben, durchaus reichhaltig und schmackhaft. Und hier gibt es dann plötzlich auch den sehr leckeren beim Frühstück so schmerzlich vermissten Schinken. Da wir nur 2x dort gegessen haben, möchte ich kein Urteil abgeben.
Generell gilt für das SB-Restaurant: Platzsuche ist – je nach Tageszeit- angesagt (wie auf AIDA). Es gibt kein Porzellangeschirr, große und kleine Teller sind aus Hartplastik (Melamin oder Polycarbonat).
Fazit:Hier gibt es ganz klar einen Punkt für AIDA weil dort das Geschirr aus Porzellan besteht, außerdem die Teller angewärmt sind, sodass das Essen nicht so schnell kalt wird.

Abendessen: Für das Abendessen (1. Sitzung um 18:00 Uhr) war uns ein 8er-Tisch im unteren der beiden Hauptrestaurants (L’Oleandro, Deck 5) zugewiesen worden.
Von den 8 Personen erschienen nur 6, sodass reichlich Platz war. Obwohl die Passagiere stark international gemischt waren, war dies ein rein deutscher Tisch, mit einem älteren und einem jüngeren Paar (im Vergleich zu uns). Insgesamt war es eine sehr gelungene, unterhaltsame Tischgemeinschaft.

Unser Tischkellner Gusti Negara war aus Indonesien, sein Assistent aus Brasilien, beide sehr freundlich und flink. Überhaupt war die Speisenauswahl hier qualitativ deutlich höher einzustufen als im SB-Restaurant. Alle Speisen waren ansprechend dekoriert, sodass auch das Auge etwas davon hatte, und auch geschmacklich sehr gut. Es war problemlos möglich, auch z.B. mal 2 Vorspeisen zu bekommen. Die Bedienung klappte hervorragend, leere Teller wurden umgehend abgeräumt. Hier gab es absolut nichts zu meckern. Gusti hat sich immer sehr gefreut, wenn ich ihn abends mit einem „selamat malam“ begrüßt habe.
Fazit:Das Essen hier im Bedien-Restaurant ist qualitativ wesentlich besser, es gibt aber weder Eiswasser noch Kaffee, etc. Für einen Grappa, Espresso o.ä. muss man in eine der Bars/Lounges ausweichen.

Bars/Lounges:
Es gibt sowohl eine Auswahl an ruhigen Plätzen, als auch solche mit Musik. Von klassischer Musik (im Foyerbereich, aber auch hier Ecken, wo es nicht stört), über leichtere Musik (Musiker mit Sängerin) bis hin zur Band (Tanzmusik) ist eigentlich alles vertreten.
Moderne, aktuelle Musik hätte ich in der Disco Q 32 erwartet, aber hier herrschte eigentlich fast immer „tote Hose“. Lag wohl am Altersdurchschnitt, obwohl durchaus auch jüngere Passagiere an Bord waren. 

Im Großen und Ganzen war der Service in den Bars o.k. (von aufmerksam bis schlafmützig war alles vertreten). Insbesondere an den Poolbars schien manchmal die rechte Hand nicht zu wissen was die linke tut. 

Die Qualität der Drinks war fast immer o.k. Eine Ausnahme war zu verzeichnen: in der Cascata-Bar. Ein Mojito, der nur nach Sirup und Wasser schmeckte, wurde zwar zurückgenommen, aber nur etwas aufgefüllt und war danach auch nicht wesentlich besser. Der Barkeeper in der Crystal-Lounge hat dagegen anschließend bewiesen, dass es auch besser geht. 

Überhaupt war das unsere Lieblingsbar im Heckbereich des Schiffes. Besonders, wenn man einen Platz an einem der grossen Bullaugenfenster erwischen, und dort bei einem leckeren Drink den Sonnenuntergang genießen konnte. Hier gefiel uns auch die Musik am besten.

Theater, Shows:
Die Musica verfügt noch über ein Theater (Teatro La Scala), das wir leider nur 1x besucht haben. Die italienische Musikshow „Sogno Italiano“ hat uns sehr gut gefallen, die Akrobatikshow „From Russia with Love“ war lt. Aussage unserer Tischnachbarn ebenfalls beeindruckend (haben wir leider verpasst). So ein Theater gefällt mir im Vergleich zum Theatrium auf einem AIDA Schiff der „Melittaklasse“ wesentlich besser. Mit dem kann ich mich nicht so recht anfreunden (ständiges Kommen und Gehen, teilweise sehr schlechte Sicht, immer überfüllt). Dieser Punkt geht eindeutig an MSC.
Anmerkung: dies war meine Meinung 2013, die hat sich inzwischen etwas verändert.

Spa/Fitness Center/Sport/angebotene Aktivitäten: kein Urteil, da nicht genutzt.

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Samstag, 16. März 2024

Do. 13.06.2013 - St. Petersburg/Rußland

☼ 04:38Wetter: bewölkt, max. 21°C ✸ 23:9
Ankunft: 07:00 Uhr
Abfahrt: 19:30 Uhr

Heute Nacht wurde die Uhr eine Stunde vorgestellt und außerdem laufen wir den Seehafen von St. Petersburg Morskoy Façade (Морской фасад) - auch Marine Façade genannt, 30 Minuten früher an.
Hier legen alle größeren Kreuzfahrtschiffe an. So nach und nach trudeln dann auch weitere Kreuzfahrtschiffe ein.
zuerst sehen wir die Eurodam einparken, dazu gesellen sich dann ...
... die Costa Voyager ... ...und die Empress von Pullmantur

Für heute haben wir bei einem lokalen Tourveranstalter eine Tour durch St. Petersburg gebucht. Dabei hat uns Sergej sogar den Kontakt zu einem Ehepaar vom Niederhein vermittelt, mit denen wir unseren Plan, was wir sehen möchten, abgestimmt haben. Die Tourtickets dieser Anbieter gestatten es uns sich frei in St. Petersburg zu bewegen (mit einem Guide und Fahrer), ohne daß wir ein Visum brauchen. Das ist nicht nur kostengünstiger, sondern hat auch einige weitere Vorteile.
Also Bordkarte, Paß, Embarkation-Formular und Tourticket geschnappt, und ruckzuck sind wir durch den russischen Zoll. Gudrun und Werner kommen auch kurz danach. Unser Mini-Bus steht etwas versteckt neben dem Terminal, wo uns Sergej mit seinen Mitarbeitern Alexandra (Tourguide) und Andrey (Fahrer) erwartet. Nach Begleichung der Restsumme sind wir auch schon unterwegs.
Unser erster Fotostopp ist am Nordufer der Newa in der Nähe der "Letuchy Gollandets" einem rekonstruierten Dreimasters, in dem sich heute 3 schwimmende Restaurants befinden. Hier wo die Newa sich in die kleine und große Newa teilt, ist die Ostspitze (Strelka) der Wassiljewski-Insel, an deren Westende der Cruiseport liegt Man blickt über die Newa auf den Birschewaja Ploschad (Börsenplatz) mit Börse und den Rostra Säulen, die früher als Leuchttürme dienen sollten.

Und auf der Südseite der Newa sieht man die Rückseite des Winterplalastes, in dem sich die Eremitage befindet, die spitze Nadel der Admiralität, und die goldene Kuppel der Isaakskathedrale.

Unser nächstes Ziel ist die Peter-und-Paul-Festung (Петропавловская крепость) auf der Haseninsel. Wir gehen über die Johannesbrücke zum Haupteingang, wobei uns Alexandra verspricht, uns auch einen Hasen zu zeigen. Und tatsächlich, links von der Brücke steht im Wasser auf einem Pfahl eine Hasenstatue. Hätten wir ohne ihren Hinweis sicher übersehen.

Die Festung ist nie militärisch zum Einsatz gekommen, sondern gleich nach ihrer Fertigstellung diente die Bastion der Festung als Gefängnis für Gegner des Zarenregimes und nach der Revolution von 1905 für politische Gefangene (u.a. der Bruder von Lenin und der Dichter Dostojewski). Während Alexandra uns Karten für die Peter-Paul-Kathedrale besorgt, können wir in Ruhe uns umschauen und Fotos machen. Auch dies ein Vorteil einer privaten kleinen Gruppe.

Peter-Paul-Kathedrale (Петропавловский собор)

Und schon zeigt sich weiterer ein Vorteil der kleinen Gruppe. Statt ans Ende der jetzt doch schon sehr langen Schlange, spricht Alexandra kurz mit einer Kollegin, und schon können wir uns direkt vor dem Eingang einfädeln.
In der Kathedrale sind alle Romanow-Zaren von Peter dem Großen bis hin zu Nikolaus II. beigesetzt, mit der Ausnahme Peters II., der in Moskau beigesetzt wurde. Dazu auch Verwandte der Zarenfamilie, z.B. Großfürsten.

Alexandras Erklärungen in fast perfektem Deutsch sind sehr informativ und ausführlich, und so sehen und erfahren wir sehr viel mehr als bei unerem ersten Besuch in 2003 während unserer Flußkreuzfahrt. Auch für Fotos bleibt immer reichlich Zeit und Gelegenheit. In großer Gruppe muß man dagegen ja immer aufpassen nicht den Anschluß zu verlieren.

Unser nächster Stop ist an der Auferstehungskathedrale, auch Erlöser-Kirche auf dem Blut (Savviour on the Blood) genannt, russisch; Спас на Крови. Hier am Gribojedow-Kanal wurde 1881 ein tödliches Attentat auf den Zaren Alexander II. verübt. Sein Sohn, Alexander III., gab den Bau dieser Kathedrale, zu Ehren seines geliebten Vaters in Auftrag.

Und dann schauen wir uns die Kathedrale auch von innen an (war 2003 wegen Restaurierungen nicht möglich). Alles was auf den ersten Blick aussieht wie gemalt, sind feinste Mosaikarbeiten auf 7000 m² Fläche. Man muß schon genau hinsehen, einfach beeindruckend.

Bevor wir vom Anleger Moika 26 zu einer Bootstour starten, schauen wir uns noch ein bißchen auf dem Schloßplatz (russ. Дворцовая площадь)um.
Zur Newa-Seite hin steht der Winterpalast, die ehemalige Zarenresidenz, in dem sich die berühmte Eremitage befindet. Um von dieser Kunstsammlung und den prachtvollen Innenräumen auch nur einen kleinen Eindruck zu bekommen, reicht ein ganzer Tag nicht aus (2003 bei unserer Fluß-KF hatten wir die Gelegenheit dazu).
Gegenüber, Richtung Innenstadt wird der Palastplatz begrenzt von dem halbkreisförmigen Gebäude des Generalstabes.In der Mitte des Platzes steht die 47 m hohe Alexandersäule, die zu Ehren von Zar Alexander I. nach seinem Sieg gegen Napoleon errichtet wurde.
Mit ihrem Gewicht von 650 Tonnen gilt sie als größtes Denkmal der Welt, das ohne Verankerung, nur durch sein Eigengewicht stabil steht. An der Spitze befindet sich ein goldener Engel, der ein 6m langes Kreuz in der linken Hand trägt.

Der Großteil der schönen Fassade des Winterpalastes war zur Renovierung eingerüstet, daher hier ein Bild von einem Innenhof, wo man das Aussehen der Fassade recht gut erkennen kann.

Diese Bootstour über Moika, Newa und Fontanka ist eine willkommende Unterbrechung. An unzähligen Palästen vorbei, unter einigen Brücken hindurch bietet uns diese Fahrt noch mal eine andere Perspektive auf die Sehenswürdigkeiten St. Petersburgs.

Mit unserem Minibus geht es dann über den Nevky Prospect, eine breite, 4,5 km lange, breite Straße, vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten zu einem kleinen, kantinen-ähnlichen Restaurant, wo wir eine kleine Mittagspause einlegen, und ein paar russische Spezialitäten probieren.
Wir fahren dann zur Nikolaus-Marine-Kathedrale (russ.Николо-Богоявленский морской собор). Wo der Krjukow-Kanal und der Gribojedow-Kanal aufeinandertreffen, liegt sehr schön diese Kathedrale.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen St. Petersburg ist sie kein Museum, sondern eine in Funktion befindliche russ.-orthodoxe Kirche. Von außen ähnelt sie mit ihrer barocken Fassade mit den weißen Säulen und Kapitellen vor dem blauen Hintergrund dem Katharinen-Palast in Zarskoje Selo. Das Innere ist mit einer Vielzahl von Ikonen und Goldarbeiten ausgeschmückt, und - ungewöhnlich für eine Kirche, zweistöckig.

In einem kleinen Shop in der Nähe haben wir die Möglichkeit ein Souvenir zu kaufen (müssen aber nicht). Es geht schnell, keine langen Schlangen (keine Busladung vor uns). Trotzdem rennt uns die Zeit etwas davon.
So fahren wir nur um die Isaakkathedrale herum. Für eine Innenbesichtigung reicht die Zeit leider nicht, und wir haben heute ja schon genug Kirchen von innen gesehen.
Vorbei am ehernen Reiter, geht es zur Metro, denn zumindest eine kurze Fahrt mit der St. Petersburger Metro darf nicht fehlen.

Gut, ich bin ja schon mehrfach in St. Petersburg Metro gefahren, aber es ist immer wieder ein Erlebnis, die z.T. prachtvoll ausgeschmückten Stationen zu sehen.
Wir starten auf der Linie 5 an der tiefsten Station des gesamten Metronetzes Admiralteyskaja (Адмиралтейская), die 102 m unter der Erde liegt. Wir fahren unter beiden Armen der Newa hindurch bis zur Station Sportivnaya (Спортивная), wo es dann wieder über steile Rolltreppen nach oben geht.
Da diese auch noch dazu sehr schnell fahren, ist das nichts für meine Frau. Sie bleibt daher einfach bei Andrey im Bus.

M5 - Eingang Admiralteyskaja, und dann runter - schier endlos u. ungewohnt schnell
Zugang zu den Bahnsteigen
...wieder hoch - M5 - Ausgang Sportivnaya

Danach geht es zurück zum Schiff, wo wir uns - erschlagen von den vielen Eindrücken - erst mal ein paar Bierchen an der Poolbar genehmigen, bevor es dann zum Abendessen geht. Danach noch mal kurz an Deck um die Vorbeifahrt an Kronstadt und seinen alten Forts nicht zu verpassen.

Port Kronstadt - bis 1966 militär. Sperrgebiet, im Hintergrund die Nikolai-Marinekathedrale
Fort Kronshlot (Форт "Кроншлот")
Hier noch eine kleine Karte, die die enge Durchfahrt in die Finnische Bucht und die Lage der verschiedenen Forts zeigt:


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